aktualisiert am 22.03.2015
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Der TV 06 Cölbe hat einen Weltmeister

Die Deutsche Volleyball-Nationalmannschaft der Behinderten um Bundestrainer Athanasios Papageorgiou hat die Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft geholt. Das Finale gegen Gastgeber Slowakei gewannen die Deutschen mit 3:2 (21:25; 25:18; 22:25; 25:17; 15:9).

All die Mühen haben sich gelohnt! Wie 2007 kam es auch dieses Jahr bei der Weltmeisterschaft der behinderten Volleyballer (Standing Volleyball) zu einem nervenaufreibenden Match zwischen Deutschland und der Slowakei. Dass das deutsche Team - wieder einmal - die Nase vorne hatte, lag an einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Im Gegensatz zu den Slowaken musste Papageorgiou nicht nur auf einen starken Mann bauen, sondern konnte auf acht sehr gute Spieler zurückgreifen. "Meine Jungs haben in den letzten Wochen und Monaten alles gegeben. Dieser Sieg ist mehr als verdient - sie sind einfach die beste Mannschaft der Welt!", erzählt der Bundestrainer freudestrahlend. Dabei schienen die Slowaken den besseren Start zu erwischen. In dem Spiel um Gold schenkten sich allerdings beide Teams nichts. Der 2. Satz ging an die Deutschen, der 3. an die Gastgeber, den 4. Satz holten sich wieder die Deutschen. Wie im Finale 2007 in Kambodscha musste der 5. Satz entscheiden. Die Slowaken hatten mit rund 500 Zuschauern im Rücken einen klaren Heimvorteil. Doch Anfeuerungsrufe brachten die Spieler von Papa nicht aus dem Konzept. Robert Kampczyk legte eine Aufschlagserie von 6 Punkten hin, dem die slowakische Mannschaft nichts entgegenzusetzen hatte. Die Deutschen zogen von dannen und holten sich abermals Gold - der Jubel kannte keine Grenzen.
Für Martin Vogel gab es neben der Goldmedaille noch eine besondere Auszeichnung: Er wurde von den Offiziellen zum besten Blockspieler des Turniers gewählt!

Endergebnis der WM 2008 Standing Volleyball
1. Deutschland
2. Slowakei
3. Polen
4. Kasachstan


Die Zeit vor dem Finale - Vorrunde

Die deutschen Standvolleyballer zählten als amtierende WorldCup-Sieger klar zu den Favoriten der Weltmeisterschaft (9.-15.11., Handlová in der Slowakei). Da aus Geldgründen einige Nationalmannschaften nicht zum Turnier reisten, spielten nur vier Teams mit. In der Vorrunde traf daher jede Mannschaft zweimal auf den gleichen Gegner. Daraus ergab sich eine Rangfolge für die Spiele um Gold bzw. Bronze. Den WM-Neuling Kasachstan besiegte die deutsche Nationalmannschaft jeweils klar mit 3:0 (25:13; 25:5; 25:9 und 25:8; 25:14; 25:10). In dem ersten Aufeinandertreffen glänzte vor allem Mannschaftskapitän Elmar Sommer mit druckvollen Aufschlägen. In der zweiten Begegnung wussten Heinrich Treubert und Jens Altmann mit gezielten Angriffsschlägen zu gefallen, sodass der Spielaufbau der Kasachen unterbunden wurde. Auch die Polen zählten zu den vermeintlich leichten Gegnern. In dem 1. Spiel Deutschland - Polen gewannen die deutschen Standvolleyballer trotz eines krankheitsbedingten Ausfalls von Universalspieler Timo Hager das Spiel deutlich mit 3:0 (25:19; 25:18; 25:21). Zuspieler Torben Schiewe erwischte einen besonders guten Tag und bediente seine Angreifer nach Belieben, die "nur noch" den Punkt machen mussten. Die 2. Begegnung war dagegen auf einem schwachen Niveau - die deutsche Mannschaft war in ihren Aktionen zu verkrampft. Damit gewann Polen immer mehr die Oberhand und zwang die Deutschen in den 5. Satz. Es war wieder einmal der Aufschlag, der das Match retten musste. Robert Kampczyk servierte hart und präzise, sodass die deutschen Standvolleyballer dieses Spiel knapp 3:2 (20:25; 25:20; 21:25; 25:20; 15:9) für sich entscheiden konnten.
Spannend wurde es auch bei den Begegnungen zwischen den Deutschen und den Slowaken. Bereits das 1. Spiel zeigte, dass beide Mannschaften auf Augenhöhe agierten. Das slowakische Team konnte dieses Match 3:1 für sich entscheiden, allerdings war jeder Satz heiß umkämpft (27:25; 26:24; 24:26; 26:24). Papageorgiou war dennoch zufrieden, da sein Team eine geschlossene Mannschaftsleistung zeigte. Dank der guten Annahme von Timo Hager bauten die Deutschen ihr Spiel solide und konzentriert auf. Das 2. Spiel war dann recht eindeutig. Die deutsche Nationalmannschaft siegte 3:0 (25:14; 25:18; 25:15). Olaf Hänsel stellte mit seinen starken Angriffen die slowakische Feldabwehr immer wieder vor unlösbare Aufgaben. Mit diesem Sieg war der Finaleinzug vorzeitig gesichert.


Geldmangel - (k)ein deutsches Problem

Kambodscha, Kanada und Indien haben aufgrund von Geld- bzw. Visaproblemen kurzfristig bei der WM abgesagt. Andere Mannschaften, z. B. aus Australien, Griechenland oder den USA, sind schon seit mehreren Jahren nicht mehr bei internationalen Turnieren dabei. Der Grund ist immer derselbe: Geldnot. Der Bundestrainer: "Die allgemeine Entwicklung im Behindertenvolleyball ist sehr bedauerlich. Letztendlich fehlt es jeder Nationalmannschaft an finanziellen Mitteln, da Standing Volleyball nicht mehr im paralympischen Programm ist. Mit diesem Argument wurden die bis dato gegebenen staatlichen Förderungen gestrichen, und zwar nicht nur uns, sondern auch anderen Teams. Wir Deutschen schätzen uns glücklich, dass wir mit den Diana Kliniken AG Bad Bevensen einen kompetenten und zuverlässigen Hauptsponsor gefunden haben. Sie unterstützen uns nicht nur finanziell, sondern auch mit Know-how!" Dirk Ludemann, Geschäftsführer der Diana Kliniken mit angeschlossenem Rehazentrum: "Wir sind gerne Partner der Deutschen Volleyball-Nationalmannschaft der Behinderten. Schließlich zeigen die Jungs auf dem Feld, dass man trotz Handicap sehr erfolgreich Sport treiben kann. Motivation, Bewegung und Heilung hängen eng zusammen und sind für den Therapieerfolg enorm wichtig - das führen wir auch unseren Patienten immer vor Augen." Unser Dank gilt außerdem unserem Ausrüster Asics sowie den Sponsoren FlowFact und Phiten.
Mehr Informationen zur Deutschen Volleyball-Nationalmannschaft der Behinderten finden Sie unter www.dbs-volleyball.de.

Text: Nanette Hänsel, Pressesprecherin der Deutschen Volleyball-Nationalmannschaft der Behinderten




Olaf Hänsel: ganz rechts, greift gerade an den Pokal



Olaf Hänsel: hinten, 4. von links

Fotos: Heinrich Treubert, Nürtingen


TV 06 Cölbe - Volleyball